Eschenbach
Aktion Fledermauskästen vom 30. Januar 2021
„Fledermäuse brauchen unsere Sympathie“, so steht es auf dem Flyer der Stiftung Fledermausschutz. Doch das alleine genügt nicht. Die Lebensräume der ca. 30 in der Schweiz nachgewiesenen Fledermausarten werden durch die bauliche Entwicklung vor allem im Siedlungsraum laufend eingeschränkt. Sie bevorzugen kalte, offene Dachstöcke, Fassadenspalten und Hohlräume jeglicher Art. Wo diese fehlen, kann der Mensch mit geeigneten Kästen nachhelfen. Das setzte sich auch eine Gruppe von EBN EschenBach Natur zum Ziel. Die Aktion galt dem Braunen Langohr, einem Falterfresser und Rüttelflugspezialisten. Die fünf Naturfreunde setzten 16 Kästen in geplanten Abständen an die Baumstämme. So wurden einige im offenen Feld, andere am Waldrand montiert. Es brauchte einiges Geschick, die Kästen über eine Leiter an den Hochstammbäumen an geeigneter Stelle zu montieren.
Die nachtaktiven Fledermäuse jagen sowohl in der Luft wie auch am Boden. Da sie nicht sehen können, orten sie ihre Beute über ihr sensibles Echolot. Jäger und Gejagte haben dazu ihre eigenen Strategien entwickelt. So versuchen z.B. Falter, mit einer flaumigen Flügeloberfläche die Reflektion der Echopeilrufe zu dämmen. Ob‘s immer hilft?
Markus Koller, Präsident von EBN und Fledermausbeauftragter der Gemeinde Eschenbach erklärt: „Die Aktionen finden im Rahmen des Vernetzungsprojektes Eschenbach-Ballwil statt. Die Fledermäuse leisten einen unschätzbaren Wert für die Biodiversität. Es ist dringend nötig, sich für ihren Lebensraum und ihre Fortpflanzungs – Quartiere, sogenannte Wochenstuben, einzusetzen“.
Da waren die zwei Stunden an jenem Samstagvormittag in Isenringen gut investiert.
Landwirt Josef Niederberger unterstützt diese Aktivitäten gerne. Markus Koller nimmt Hinweise zu Fledermausquartieren aus der Bevölkerung immer gerne entgegen. Mit dem nötigen Verständnis und dem Wissen um die Bedeutung der Fledermäuse kann auch im Siedlungsraum ein Zusammenleben möglich sein.
Josef Bucher
Voll ausgerüstet ziehen sie los; v.l.n.r.
Christof Pürro, Markus Koller, Luzia und Franz Koch